Gebäudebrüter

Vögel, die ihren Brutplatz an einem Haus oder einem sonstigen Gebäude wählen, werden als "Gebäudebrüter" bezeichnet.

 

Diese Vogelarten sind Kulturfolger: Ursprünglich zwischen Felsen oder in alten Bäumen brütend, sind sie dazu übergegangen, in Siedlungsräumen ähnliche Strukturen zu suchen: Mauern und Dächer - das sind für die Tiere schlichtweg Kunstfelsen, an denen Nischen, Spalten oder Überstände optimale Brutplätze darstellen.

 

Folgende Vogelarten gelten als Gebäudebrüter:

  • Mauersegler (Apus apus)
  • Mehlschwalbe (Delichon urbica)
  • Rauchschwalbe (Hirundo rustica)
  • Haussperling (Passer domesticus)
  • Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros)
  • Star (Sturnus vulgaris)
  • Turmfalke (Falco tinnunculus)
  • Dohle (Corvus monedula)

Daneben können auch Fledermäuse als Gebäudebrüter bezeichnet werden.

 

Mehlschwalbe (Delichon urbica)

Vogel des Jahres 1974

Namensgebung: Ihren Namen verdankt die Mehlschwalbe ihrer weißen Unterseite, so als hätte sie im Mehl gesessen. 

Aussehen: Die Mehlschwalbe ist der einzige europäische Singvogel, dessen Beine und Füße weiß befiedert sind. Der Schwanz der Mehlschwalbe ist schwach gegabelt und ihr Gefieder glänztmetallisch blau-schwarz. Im Flug ist sie von anderen Schwalben sehr gut durch ihren leuchtend weißen Bürzel zu unterscheiden. Eine Mehlschwalbe ist etwa 12 cm lang, wiegt rund 20 g und wird im Durchschnitt zwei Jahre alt. 

Nester: Ihre halbkugeligen Nester aus Lehm bauen die Mehlschwalben am liebsten außen an Gebäuden unter Dachvorsprüngen oder in Fensterrahmen. Mehlschwalben brütenzumeist ein bis drei Mal. Die Brutdauer beträgt etwa zwei Wochen und je nach Alter der Schwalben schlüpfen drei bis fünf Junge pro Brut. Die Jungen bleiben drei bis vier Wochen im Nest bevor sie flügge werden. Sind sie ausgeflogen, kehren sie die ersten Tage noch ins Nest zurück und werden von den Eltern gefüttert

 

 

(Foto: NABU/Fotonatur)
(Foto: NABU/Fotonatur)

Rauschschwalbe (Hirundo rustica)

Vogel des Jahres 1979

Namensgebung: Der deutsche Name der Rauchschwalbe kommt daher, dass sie früher gerne in Schornsteinen brütete. 

Aussehen: Das Gefieder der Rauchschwalbe ist metallisch schwarz-blau glänzend. Nur der Bauch ist weiß. Gesicht und Kehle sind rotbraun. Die Rauchschwalbe ist durch ihre sehr langen Schwanzspieße gut zu erkennen. 

Rauchschwalben werden etwa 18 cm groß und wiegen rund 20 g. Ihr Durchschnittsalter liegt bei zwei Jahren. 

Nester: Rauchschwalben bauen ihre Lehmnester im Inneren von Gebäuden, z. B. in Ställen, Schuppen, Garagen oder Carports. Das Nest ist nach oben hin offen. Rauchschwalben brüten ein bis drei Mal pro Jahr. Die drei bis sechs Eier werden etwa zwei Wochen bebrütet. Nach etwa drei Wochen werden die ersten Jungen flügge. 


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