Am 6. April stand die Staig bereits in prächtiger Blüte. Der auffällige Hahnenfuß war weithin sichtbar, daneben, ganz dezent, blühten Feldsalat, Spitzwegerich und Sonnenwend-Wolfsmilch. Auch unsere angehende Hecke ist wieder ausgetrieben.
Der Zaun scheint den Wildschweinen nun endlich standgehalten zu haben. Trotzdem waren einige Wildwechsel sichtbar, denen wir natürlich auf den Grund gehen wollten. Und siehe da: wir haben einen Fuchsbau entdeckt!
Leider haben mit dem Frühlingserwachen auch die Brombeeren wieder voll losgelegt. Zwei Wochen später haben wir einen verzweifelten Versuch gestartet, die Brombeeren auszuhacken. Nach zwei Stunden Schufterei war das Ergebnis jämmerlich. Lediglich wenige Quadratmeter konnten wir befreien. Und so viel steht nun fest: es muss ein neuer Plan gegen die Brombeeren ausgeheckt werden…
Am 4. Juli haben wir die Heuschrecken-Vorkommen auf der Staig unter die Lupe genommen. Allein an diesem einen Tag konnten wir zehn Arten feststellen:
Ende Juli haben wir dann mit den jährlichen Mäharbeiten begonnen. Die Problematik beim Mähen dieser großen Fläche liegt nicht nur in den heftigen Steigungen, die das Mähen mit dem AS-Mäher größtenteils unmöglich machen und das Schwingen der Sense tüchtig erschweren, sondern auch in dem riesigen Berg an Mahdgut, den wir irgendwo unterbringen müssen. Daher waren wir sehr froh, als sich Mitte September Daniela bei uns gemeldet hat, die eine Weidefläche für ihre Krainer Steinschafe, einer kleinen, anspruchslosen Schafrasse, suchte. Wir waren uns schnell einig, dass wir auf der Staig eine „sanfte“ Beweidung ausprobieren wollen.
Also haben wir mit den Sensen Schneisen für die Elektrozäune freigemäht und am 4. Oktober war es dann soweit: 10 Schafe und zwei kleine Ziegenböcke haben Einzug gehalten und sogleich angefangen, sich über Brombeeren und Goldruten herzumachen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir durch die partielle Beweidung erreichen können, dass die vierbeinigen „Rasenmäher“ gründliche Arbeit leisten und wir nur noch einen Bruchteil der Arbeit mit der Sense erledigen müssen. Außerdem können wir durch das Anlegen von Parzellen gezielt einen Teil der Vegetation stehen lassen. Das Konzept ist noch in der Erprobung, und wir sind gespannt, wie es weitergeht.
Einziger Wehrmutstropfen in diesem Jahr: unsere Hecke, von der wir gehofft hatten, dass sie, nachdem sie das erste Jahr gut überstanden hat, nun richtig loslegen würde, ist zum Teil der Trockenheit im September zum Opfer gefallen. Im Juli sah sie noch gut aus – wenngleich sie noch nicht großartig gewachsen war – Anfang Oktober mussten wir feststellen, dass längst nicht alle von uns ausgesuchten Sträucher überlebt haben. Am besten gedeiht der selbstausgesamte Hartriegel, den wir in den Heckenverlauf integrieren konnten. Auch der Wollige Schneeball und die Berberitzen scheinen es geschafft zu haben. Der Schwarze Holunder war bereits im letzten Jahr abgängig, dieses Jahr sind ihm noch diverse Sträucher gefolgt, andere sehen sehr kränklich aus. Wir hoffen, dass sie sich über den Winter wieder erholen, und nehmen für unsere zukünftige Arbeit auf jeden Fall die Erkenntnis mit, dass wir bei Pflanzungen den Standort und die Veränderung der klimatischen Verhältnisse berücksichtigen müssen.