12.05.2016: Schmetterlinge

 

Thema des heutigen Treffens sind Schmetterlinge. Die meisten Menschen kennen die typischen Frühlingsboten wie Admiral, Tagpfauenauge oder Zitronenfalter ja und freuen sich darüber, wenn sie die bunten Falter auf ihren Gartenblumen Nektar saugen sehen.

Aber ganz so leicht, wie es aussieht, haben es unsere Schmetterlinge gar nicht. Deshalb wollen wir euch heute die vielfältigen Lebensweisen ein bisschen näher bringen.

Aber bevor wir damit loslegen, schauen wir erst einmal nach unseren Teichen vom letzten Mal. Es hat inzwischen einige Male geregnet und die Tümpel haben sich ganz gut gefüllt. Es ist auch ein bisschen Erdmaterial eingeschwemmt worden, so dass sie jetzt nicht mehr so steril aussehen.

Amphibien sind noch nicht in Sicht, die Frösche schwimmen noch im Nachbarteich, aber das war auch nicht wirklich zu erwarten. Zufrieden können wir auf jeden Fall sein, mit unserer Arbeit!

Dann starten wir mit unserem eigentlichen Thema. Exemplarisch für das faszinierende Leben der Schmetterlinge nehmen wir den Zitronenfalter, der eine besondere Eigenschaft hat: er st der einzige Tagfalter in Deutschland, der einfach frei hängend in Wind und Wetter überwintert. Diese faszinierende Fähigkeit verdankt er einer speziellen Zusammensetzung seines Blutes, welches mit Glycerin angereichert ist. Er trägt also sozusagen ein Frostschutzmittel in sich, das ihn vor dem Erfrieren schützt.

Dementsprechend ist er auch einer der ersten Falter, die wir im Frühjahr zu Gesicht bekommen. Andere Schmetterlinge, die als Falter überwintern, wie der Admiral oder das Tagpfauenauge, verkriechen sich in frostsichere Verstecke. Wieder andere Falter überwintern als Ei (z.B. Nierenfleck), Raupe (z.B. Schillerfalter) oder Puppe (z.B. Schwalbenschwanz).

Der Entwicklungszyklus eines Zitronenfalters beginnt mit einem, an einem Faulbaum abgelegten, Ei. Aus diesem Ei schlüpft nach ein bis zwei Wochen eine kleine Raupe, die die nächsten Wochen mit fressen verbringt. Die Raupen sind extrem gut getarnt und legen sich gerne entlang der Blattadern. Auf diese Weise verschmelzen sie optisch quasi mit ihrem Untergrund. Je nach Witterung dauert es zwischen drei und sieben Wochen, bis die Raupe groß genug ist, sich zu verpuppen. Nach weiteren zehn Tagen schlüpft dann der fertige Schmetterling.

Die Geschlechter der Zitronenfalter unterscheiden sich deutlich in der Farbe: während das Männchen das namensgebende Zitronengelb trägt, ist das Weibchen eher mintgrün gefärbt. 

Die fertigen Falter saugen Nektar aus zahlreichen Blüten und sind dahingehend unkompliziert. Schwierig wird es für unsere Schmetterlinge erst, wenn sie ihre Eier ablegen möchten. Da sind nämlich die meisten Falter ausgesprochene Spezialisten. Die Zitronenfalterraupe benötigt z.B. Faulbaum, der schöne große Schwalbenschwanz legt seine Eier ausschließlich auf Fenchel oder Wilder Möhre bzw. wenigen anderen Doldenblütlern ab. 

Wenn wir also Schmetterlinge schützen möchten, müssen wir dafür sorgen, dass ihre Raupen die richtige Nahrung finden können. Am besten informiert man sich gezielt darüber, welche Pflanzen man, neben den schönen und beliebten Blühpflanzen, unbedingt in seinen Garten setzen sollte!

Schön sind auch die Marienkäfer, die wir auf dem Parkplatz finden. Hier paart sich ein schwarzer mit roten Punkten mit einem roten mit schwarzen Punkten. Wie die Babys wohl aussehen werden, die da rauskommen? Interessant wäre das schon, aber bis es soweit ist, dass neue Marienkäfer daraus werden, durchlaufen auch diese Insekten erst mehrere Entwicklungsstadien. Die Larven der Marienkäfer sind bei Gärtner übrigens ungemein beliebt, denn sie verschlingen bis zu 50 Blattläuse am Tag. In seinem ganzen Leben, kommt ein Marienkäfer auf bis zu 1.000 verspeister Blattläuse!

Dann fängt es mal wieder an zu regnen, und wir verkriechen uns schnell im Vogelpark. Hier zeigen wir euch ein paar Bilder von unseren heimischen Tagfaltern. In einem anschließenden Quiz könnt ihr testen, wie viel ihr davon behalten habt.

Gott sei Dank hat war es nur ein kurzer Schauer, und wir können nach dem Quiz wieder raus! Hier halten wir noch mal Ausschau nach Insekten, die uns auffallen. Diese Ameise kletterte munter auf den Blüten der Taubnessel umher.

Die Taubnessel sieht fast aus, wie die Brennnessel. Sie unterscheiden sich aber deutlich in ihren Blüten. Die der Taubnessel kann man auch aussaugen, indem man sie vom Stängel zupft und am Kelch saugt. Dann schmeckt man den süßen Nektar. Das probieren wir aber nicht mit den Parkplatzblumen aus - wer weiß, wie viele Hunde dort schon das Bein gehoben haben...

Zum Abschluss drehen wir noch eine Runde um den Bruchsee. Die Kanadagänse haben sechs Küken, die sie über den See führen. Viele Schmetterlinge bekommen wir aber nicht mehr zu Gesicht. Es wird wohl höchste Zeit, dass wir alle etwas für unsere Tagfalter tun, und ihre Lebensräume mit den richtigen Pflanzen schützen und fördern! Tipps zu diesem Thema findet ihr auch unter https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/aktivitaeten/schutz.html.