Erstmals haben wir in diesem Jahr einen Informations-Flyer erstellt, um die Bürgerinnen und Bürger über unsere Aktion aufzuklären. Vor allem werben wir um Verständnis für das vorübergehende Tempolimit von 30 km/h, dass nicht zur Schikane der Autofahrer erstellt wurde, sondern die sensiblen Lungen der Amphibien vor einem Barotrauma schützen soll. Die Flyer haben wir in allen Haushalten in Mittershausen und Scheuerberg verteilt, sowie in den Gaststätten ausgelegt. Außerdem hatten wir gehofft, auf diese Weise noch ein paar Mitstreiter für unsere Aktion zu gewinnen.
Am 12. März haben wir in Mitterhausen erneut mit vereinten Kräften einen Krötenzaun errichtet. Dieser lässt sich leider nur am unteren Ende von Mittershausen aufstellen. Viele der Erdkröten kommen aber durch Gärten und Hofeinfahrten, an denen kein Zaun aufgestellt werden kann. Deshalb reicht es nicht, zweimal täglich die Eimer entlang des Zauns zu kontrollieren - zur Zeit der Krötenwanderung müssen jeden Abend HelferInnen an der Straße entlang patrouillieren und die Tiere einsammeln, die nicht im Bereich des Zauns auftauchen.
Die ersten milden Nächten haben auch nicht lange auf sich warten lassen und mit gut gefüllten Eimern sind wir durch die Nacht gezogen, und haben die Kröten von Mittershausen, Scheuerberg und Einhausen über die Straßen getragen.
Besonders gefreut haben wir uns über die vielen Familien, die sich in diesem Jahr an der Aktion beteiligt haben, Obwohl die Abende für manchen recht lang waren - die Wanderung der Kröten setzt ja immer erst mit Einbruch der Dunkelheit ein - hatten die Kinder großen Spaß und waren allesamt erfolgreiche Retter.
Von der Krötenrettung haben nicht nur Erdkröten profitiert. Sie haben zwar den Großteil der Menge ausgemacht, aber außerdem haben wir Kreuzkröten, Bergmolchen, Gras- und Springfröschen und sogar einer Wechselkröte über die Straße geholfen:
Am 22.April war die Wanderung dann vorbei, wir haben den Zaun wieder abgebaut. An diesem Tag hatte sich noch eine Zauneidechse in unsere Eimer verirrt.
Sie hatte eine Zecke am Hals, von der wir sie noch befreit haben - was sie sich nur ungern gefallen lassen hat - bevor wir sie wieder ins Gras gesetzt haben.
Die Amphibien sind auch in diesem Jahr wieder in beeindruckender Zahl unterwegs gewesen.
Insgesamt 1680 Tiere haben wir gerettet!
Herzlichen Glückwunsch und ein DICKES DANKESCHÖN an alle unermüdlichen Helfer!!!
Zu beachten ist, dass eine solche Aktion nicht einfach so durchgeführt werden kann. Zuvor mussten wir mit Hessen Mobil einen Nutzungsvertrag schließen, der uns gestattet, den Straßengrund der K 54 für die Errichtung des Zaunes in der Zeit vom 15. März bis 31. Mai zu nutzen sowie die Aufstellung der Straßenschilder (Achtung Krötenwanderung, Tempo 30) gestattet. Eine Ausnahmegenehmigung der Unteren Naturschutzbehörde ist erforderlich, damit wir die nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützten Kröten überhaupt über die Straße tragen dürfen. Zusätzlich haben wir den Besitzer der Pferdekoppel kontaktiert, damit er über unser Tun Bescheid weiß.